Olivenöl vom Peloponnes: Das flüssige Gold Griechenlands
Die Olivenölproduktion in Griechenland ist ein zentraler Wirtschaftszweig und tief in der Kultur des Landes verwurzelt. Die Halbinsel Peloponnes (insbesondere die Regionen Messenien und Lakonien) und Kreta sind die wichtigsten Anbaugebiete und tragen zusammen 75 % der griechischen Gesamtproduktion bei. Mit rund 250.000 Tonnen Olivenöl in der Saison 2024/25 ist Griechenland der drittgrößte Produzent der EU und bekannt für seine hohe Qualität: 80 % der Ernte sind natives Olivenöl extra (EVOO), weltweit der höchste Anteil.
Olivenöl vom Peloponnes zählt zu den feinsten Erzeugnissen der mediterranen Olivenölkultur. In den sonnenverwöhnten Landschaften der südgriechischen Halbinsel gedeihen Olivenbäume unter idealen klimatischen Bedingungen und auf mineralstoffreichen, kalkhaltigen Böden. Das Ergebnis ist ein Olivenöl von außergewöhnlicher Qualität – fruchtig, ausgewogen und reich an natürlichen Antioxidantien.
Olivensorten in Griechenland
Griechenland ist bekannt für seine vielfältigen Olivensorten, aus denen hochwertiges Olivenöl produzieren wird. Hier sind die wichtigsten Sorten für die Ölherstellung und wo sie angebaut werden:
1. Koroneiki – Die „Königin“ der Öloliven
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Verbreitung: Peloponnes (v. a. Messenien), Kreta – 60 % der griechischen Ölproduktion
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Eigenschaften:
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Klein (1–2 g/Frucht), hoher Ölgehalt (bis 25 %)
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Intensiv-fruchtig mit pfeffriger Note, hoher Polyphenolgehalt
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Widerstandsfähig gegen Trockenheit
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2. Athinolia
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Verbreitung: Lakonien (Peloponnes), Ägäisinseln
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Eigenschaften:
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Mild mit Noten von Banane und Apfel
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Wird oft mit Koroneiki gemischt
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3. Tsounati (Kreta)
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Eigenschaften:
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Alte Sorte, robust für Berglagen
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Kräftiges Aroma mit erdigen und nussigen Noten
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4. Manaki
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Verbreitung: Peloponnes (Argolis)
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Eigenschaften:
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Mild, leicht süßlich mit Zitrusnoten
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Relativ selten, aber geschätzt für milde Öle
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5. Adramytini/Kolovi (Lesbos)
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Eigenschaften:
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Mild-süßlich, ideal für Fischgerichte
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PDO-zertifiziert („Lesbos PDO“)
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6. Megaritiki (Attika/Evia)
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Eigenschaften:
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Trockenheitsresistent, fruchtig-milder Geschmack
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7. Mastoidis (Peloponnes/Kreta)
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Eigenschaften:
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Buttrig-mild, oft für Blends verwendet
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Weitere Sorten
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Chondrolia (Nordgriechenland) – mild, bewässerungsabhängig
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Lianolia Kerkyras (Korfu) – fruchtig mit grasigen Noten
Die Olivenölproduktion auf dem Peloponnes
Die peloponnesische Olivenöltradition ist ein lebendiges Kulturerbe, das seit über 3.000 Jahren das kulturelle und wirtschaftliche Rückgrat der Halbinsel bildet. Verwurzelt in mykenischen Anbaupraktiken (belegt durch archäologische Funde im Palast des Nestor) und mythologisch als Geschenk der Göttin Athene verehrt, kombiniert sie ideale natürliche Bedingungen: Mediterranes Klima, kalkhaltige Böden und intensive Sonneneinstrahlung formen das Terroir für die dominante Koroneiki Olive. Diese klein-fruchtige Sorte, benannt nach dem Dorf Koroni, liefert 95% des Öls und verleiht ihm sein charakteristisches Profil – aromatisch, intensiv fruchtig mit Noten von grünem Apfel, Artischocke und pfeffriger Schärfe. Die traditionelle Erntemethode Kouvaras (Handpflücken mit Netzen), seit 2023 UNESCO-immaterielles Kulturerbe, und schonende Kaltpressung innerhalb von 24 Stunden garantieren höchste Qualität für extra natives Olivenöl.
Wirtschaftlich ist die Tradition existenzsichernd für rund 450.000 Familien, die in kleinbäuerlichen Betrieben oft generationenübergreifend tätig sind. Mit jährlich 50.000 Tonnen (75 % des griechischen Gesamtaufkommens) ist der Peloponnes Griechenlands produktivste Region. Gleichzeitig steht sie vor massiven Herausforderungen: Preiseinbrüche (von 10 €/kg 2023 auf 4,30 €/kg 2024), Arbeitskräftemangel und Klimafolgen wie Waldbrände gefährden die Zukunft. Antworten bieten PDO-Zertifizierungen (wie „Kalamata PDO“), die terroirgebundene Exzellenz schützen, sowie Innovationen wie Direktvermarktung, Ökotourismus-Projekte und die Wiederbelebung klimaresistenter Lokalsorten (z. B. Mavrolia). So verbindet die Region antikes Wissen mit moderner Resilienz – jedes Glas Öl ist ein Tropfen Geschichte.
Mehr Informationen und Fakten zur geschützten Ursprungsbezeichnung für griechische Olivenölprodukte …

Alter Olivenbaum – kein Baum ist wie der andere
Was genau bedeutet „kaltgepresst“?
Kaltgepresstes Olivenöl bezeichnet ein Öl, das durch mechanische Verfahren (z. B. Pressen oder Zentrifugieren) ohne zusätzliche Hitzeeinwirkung aus den Oliven gewonnen wird.
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Die Verarbeitungstemperatur darf höchstens 27 °C betragen.
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Es werden keine Lösungsmittel oder chemischen Zusätze verwendet.
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Das Öl wird rein physikalisch aus dem Fruchtfleisch der Olive extrahiert.
Der Begriff „kaltgepresst“ ist bei „nativem Olivenöl extra“ (extra virgin) oft schon impliziert – dieses Öl muss per Definition mechanisch und unter kontrollierter Temperatur gewonnen werden. Dennoch wird der Begriff oft zusätzlich auf dem Etikett angegeben, um auf die besonders schonende Verarbeitung hinzuweisen.
Natives Olivenöl extra
Rechtliche Definition:
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Nach EU-Verordnung (VO 2568/91) darf natives Olivenöl extra ausschließlich mechanisch (durch Pressen/Zentrifugieren) gewonnen werden.
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Die Temperatur muss dabei unter 27°C bleiben.
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- Dies entspricht ebenso der offiziellen Definition von „kaltgepresst“.
Qualitätsunterschiede trotz Kaltpresssung:
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Standard-Öle: Halten sich an die 27°C-Grenze
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Premium-Öle: Oft bei <24°C verarbeitet (manche sogar unter 20°C) für mehr Aroma und Polyphenole
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Zeitfaktor: Top-Qualität erfordert Verarbeitung innerhalb von 6 – 12 Stunden (nicht nur 24h)
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Worauf du achten solltest:
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Qualitätsindikator:
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Ein niedriger Säuregehalt (z. B. 0,2 – 0,3 %) spricht für frische, gesunde Oliven und eine schnelle, schonende Verarbeitung. Gemessen als freie Ölsäure pro 100 Gramm Öl.
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Werte nahe der 0,8 %-Grenze können auf längere Lagerung der Oliven vor der Pressung oder minderwertige Rohstoffe hinweisen.
- Allgemein kann gesagt werden, je niedriger der Säuregehalt, desto hochwertiger ist das Öl.
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Sensorische Prüfung:
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Neben dem Säuregrad muss das Öl fehlerfrei im Geschmack sein (keine Ranzigkeit, Schimmel- oder Essignoten).
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Olivenernte- Netz mit Oliven für die Ölproduktion
Inhaltsstoffe von Olivenöl aus Griechenland und ihre gesundheitlichen Vorteile
Griechisches Olivenöl, insbesondere natives Olivenöl extra, ist reich an wertvollen Nährstoffen, die sowohl für die kulinarische Qualität als auch für die Gesundheit entscheidend sind. Hier eine detaillierte Übersicht der wichtigsten Inhaltsstoffe und ihrer Wirkungen:
1. Fettsäurezusammenstellung
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Einfach ungesättigte Fettsäuren (hauptsächlich Ölsäure):
70 – 80 %
→ Wirkt sich positiv auf Herz-Kreislauf-Gesundheit aus, senkt „schlechtes“ LDL-Cholesterin. -
Gesättigte Fettsäuren:
10 – 15 %
→ In geringen Mengen vorhanden. -
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (v. a. Linolsäure):
7 – 10 %
→ Essenziell für den Körper, aber empfindlicher gegenüber Oxidation.
Der Gesamtanteil ungesättigter Fettsäuren in griechischem Olivenöl liegt also bei rund 80–90 %. Dieser hohe Anteil – kombiniert mit Antioxidantien wie Polyphenolen und Vitamin E – macht Olivenöl zu einem der gesündesten pflanzlichen Fette weltweit.
2. Polyphenole (50 – 800 mg/kg)
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Oleocanthal:
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Natürliches Schmerzmittel (wirkt ähnlich wie Ibuprofen)
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Starke antioxidative Wirkung
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Kann Alzheimer vorbeugen
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Oleuropein:
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Antibakteriell und antiviral
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Schützt vor Arteriosklerose
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Stärkt das Immunsystem
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Hydroxytyrosol:
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Eines der stärksten natürlichen Antioxidantien
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Schützt Zellen vor freien Radikalen
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Anti-Aging-Effekte
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3. Vitamin E (12 – 24 mg/100g)
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Wichtiges Antioxidans
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Schützt die Zellmembranen
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Unterstützt die Hautgesundheit
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Stärkt das Immunsystem
4. Chlorophyll (1 – 10 ppm)
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Natürliches Antioxidans
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Unterstützt die Leberfunktion
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Wirkt entgiftend
5. Squalen (0,3 – 0,7%)
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Natürlicher Hautschutzstoff
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Kann vor Krebs schützen
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Verbessert die Sauerstoffversorgung der Zellen
6. Sterole (100 – 200 mg/100g)
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β-Sitosterol senkt den Cholesterinspiegel
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Natürlicher Entzündungshemmer
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Kann Prostataproblemen vorbeugen
Gesundheitliche Vorteile im Überblick:
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Herzschutz: Reduziert Risiko für koronare Herzkrankheiten um 30%
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Anti-Aging: Schützt vor Zellalterung durch hohen Antioxidantiengehalt
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Gehirnfunktion: Kann Demenz vorbeugen und kognitive Fähigkeiten erhalten
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Krebsprävention: Besonders bei Brust- und Darmkrebs nachweislich wirksam
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Diabetes: Verbessert die Insulinresistenz
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Knochengesundheit: Fördert die Kalziumaufnahme
Tipp: Für maximale gesundheitliche Wirkung werden täglich 2 – 3 EL natives Olivenöl extra (kalt) empfohlen. Achte auf frische, hochwertige Produkte mit hohem Polyphenolgehalt (>300 mg/kg).
Ablauf der Olivenernte für die Ölproduktion
Der traditionelle Ablauf der Olivenernte für die Olivenölproduktion in Griechenland ist ein sorgfältiger Prozess, der von Generation zu Generation weitergegeben wird. Hier sind die wichtigsten Schritte:
Bestimmung des Erntezeitpunkts
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Frühe Ernte (Oktober–November): Grüne Oliven werden geerntet, um Öl mit hohem Polyphenolgehalt (bitter-pfeffrig) zu gewinnen.
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Spätere Ernte (Dezember–Januar): Dunklere Oliven ergeben milderes Öl mit höherem Ertrag.
Die frühe Ernte bringt qualitativ besseres Olivenöl mit einem niedrigen Säuregehalt.
Erntemethoden
Mittlerweile kommen häufiger Rüttelmaschinen zum Einsatz. Die umfassen den Stamm und der gesamte Baum wird durch heftiges Schütteln weitestgehend von den Oliven befreit. Diese Methode ist sicherlich nicht sehr schonend für den Olivenbaum, aber natürlich effizienter. Im folgenden wird die traditionelle Art beschrieben, die noch von den meistern Erzeugern genutzt wird:
Als erstes werden Netze unter den zu erntenden Baum gelegt. Eine Person klettert in den Baum und sägt vom Boden nicht zu erreichende Äste samt Oliven ab. Dabei wird bereits auf den sachgemäßen Schnitt der Olivenbäume geachtet. Die größeren Äste werden über eine Machine mit Walzen, an den Kunststoffstifte befestigt sind, gezogen. So lösen sich die Oliven vom Astwerk und fliegen in die ausgelegten Netze. Kleinere Äste werden mit Stöcken oder „Handrechen“ von den Oliven befreit.
Die im Baum befindlichen Oliven werden von Erntehelfern mit langen Rechen (ca. 3 m lang) oder elektrisch betriebenen Rüttelstangen aus dem Baum geschlagen, sodass die Oliven herunterfallen.
Maschine zum Trennen der Oliven von den Ästen
Verwendung vom hochwertigem Ölivenöl
A. Kalte Anwendungen (max. Aroma & Nährstoffe)
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Viele Arten von Salat: emulgiert perfekt mit Zitrone/Essig
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Dips & Aufstriche: Tzatziki, Hummus oder einfach mit Kräutersalz als Brot-Dip.
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Finishing Oil: Über Pasta, Suppen oder Grillgemüse träufeln – erst nach dem Kochen!
- Olivenpaste: Vielfach nutzbar, z. B. als Brotaufstrich oder auf Nudeln
B. Erhitzen (bis 180°C stabil)
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Dünsten & Schmoren: Ideal für Gemüse (z. B. Briam) oder Fisch (à la Spetsiota).
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Backen: Ersetzt Butter in Kuchen (besonders Zitronen-Olivenölkuchen).
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Flaches Braten: Eier, Gemüse oder Fleisch bei mittlerer Hitze.
C. Besondere Anwendungen
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Konservieren: Eingelegtes Gemüse (z. B. Feta in Olivenöl mit Oregano).
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Beauty: Hautpflege (antioxidativ) oder Haarkur gegen Spliss.
Bio Olivenöl
Ein Olivenöl gilt als Bio-Olivenöl, wenn es nach den strengen Richtlinien des ökologischen Landbaus produziert und zertifiziert wurde. Hier die entscheidenden Kriterien:
Anbaubedingungen
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Verbot chemischer Pestizide und Düngemittel: Nur natürliche Pflanzenschutzmittel und organische Dünger (Kompost, Mist) sind erlaubt.
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Bodenpflege: Fruchtfolgen und Gründüngung erhalten die Bodenfruchtbarkeit.
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Kein Einsatz von Gentechnik: Saatgut und Anbaumethoden müssen den EU-Öko-Verordnungen entsprechen.
Verarbeitung
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Mechanische Kaltpressung: Wie bei herkömmlichem nativem Olivenöl extra muss das Öl bei max. 27°C gewonnen werden.
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Keine chemischen Zusätze: Raffination oder Lösungsmittelextraktion sind verboten.
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Saubere Produktionskette: Mühlen und Lager müssen frei von chemischen Rückständen sein.
Zertifizierung
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EU-Bio-Siegel (grünes Blatt) oder nationale Siegel (z. B. DE-ÖKO-001) sind Pflicht.
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Jährliche Kontrollen: Unabhängige Prüfer inspizieren Anbau und Verarbeitung.
- Die Zertifizierung erfordert einen Antrag bei einer Öko-Kontrollstelle, in Griechenland z. B. bei GR-BIO-01 oder deutschen Stellen wie DE-ÖKO-039.
- Verpflichtendes Logo sind das EU-Bio-Logo (grünes Blatt mit Sternen und/oder das nationale Bio-Siegel, z. B. deutsches Bio-Siegel) und die Codenummer der Kontrollstelle.
Qualitätsmerkmale
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Niedriger Säuregrad: ≤ 0,8 % (wie bei nativem Olivenöl extra).
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Schadstofffreiheit: Bio-Öle dürfen nur Pestizidrückstände unterhalb der Nachweisgrenze ausweisen.
Bio-Olivenöl vereint ökologische Anbaustandards mit hoher sensorischer und chemischer Qualität. Entscheidend ist die lückenlose Zertifizierung – vom Baum bis zur Flasche.
In Griechenland werden vereinzelt Flaschen oder Kanister mit der Aufschrift „Bio-Olivenöl“ ohne entsprechendes Siegel angeboten. Das ist dann kein offizielles Bioprodukt, kann aber den Kriterien entsprechen. Zertifikat und Kontrollen sind kostspielig, sodass keine Zertifizierung eingeholt wurde. Es kann dann den einzelnen Olivenbauern vertraut werden oder es sind eigene Nachforschungen ratsam.
Häufig gestellte Fragen rund um das Olivenöl
Wie lange ist frisches Olivenöl haltbar?
Frisches natives Olivenöl extra (EVOO) ist ungeöffnet etwa 18–24 Monate haltbar, geöffnet sollte es innerhalb von 3–6 Monaten verbraucht werden. Wichtig ist auch die lichtgeschützte Lagerung bei 14–18°C.
Ungefiltertes natives Olivenöl extra (EVOO) ist aufgrund seiner natürlichen Schwebstoffe (Fruchtfleischpartikel, Wasserreste) etwas weniger haltbar als gefiltertes Öl, etwa 12 Monate (statt 18–24 Monate), da die organischen Rückstände schneller oxidieren. Geöffnet sollte es nach 2 – 4 Monaten verbraucht werden.
Welches Olivenöl ist qualitativ besser, gefiltertes oder ungefiltertes?
Qualitativ gibt es keinen klaren Sieger – beide Varianten haben Vorzüge. Ungefiltertes Olivenöl bietet intensiveren Geschmack und leicht mehr Polyphenole, ist aber nur 6 – 12 Monate haltbar und für kalte Küche ideal. Gefiltertes Olivenöl ist länger stabil (18 – 24 Monate), hitzebeständiger und klarer im Geschmack, verliert aber minimal an Aromen.
Entscheidend sind letztlich Frische und Verwendungszweck: Für puristischen Genuss wählt man ungefiltertes Öl (schnell verbrauchen), für Alltagsküche gefiltertes. Hochwertige Herkunft (PDO, frühe Ernte) ist bei beiden wichtiger als die Filterung selbst.
Gibt es Nachteile bei nativem Olivenöl extra?
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Begrenzte Hitzebeständigkeit – Obwohl es bis ~180°C stabil ist, zersetzen sich wertvolle Polyphenole ab 160°C, weshalb es nicht ideal für scharfes Anbraten ist (raffiniertes Öl wäre hier besser).
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Kurze Haltbarkeit – Besonders ungefiltertes EVOO oxidiert schneller (innerhalb von 6–12 Monaten) und wird ranzig, wenn es Licht/Sauerstoff ausgesetzt ist.
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Hoher Preis – Echte Spitzenqualität (z. B. frühe Ernte, PDO-zertifiziert) ist deutlich teurer als Standardöle oder Mischungen.
Hinweis: Diese „Nachteile“ sind meist nur Kompromisse für die hohe Qualität – bei richtiger Lagerung und Verwendung überwiegen die Vorteile deutlich!
Ist Olivenöl gut für das Herz-Kreislauf-System?
Ja, natives Olivenöl extra (EVOO) ist besonders herzgesund!
Wissenschaftliche Studien belegen:
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Senkt LDL-Cholesterin (um bis zu 15 %) und erhöht HDL-Cholesterin dank einfach ungesättigter Fettsäuren (v. a. Ölsäure).
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Schützt Blutgefäße durch Polyphenole wie Oleocanthal (entzündungshemmend wie Ibuprofen) und Hydroxytyrosol (antioxidativ) .
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Reduziert Risiko für Herzinfarkte laut PREDIMED-Studie um 30 % bei täglich 4 EL EVOO in mediterraner Ernährung .
Tipp: Für maximale Wirkung kaltgepresstes Öl mit hohem Polyphenolgehalt (>250 mg/kg) wählen und täglich 2 – 3 EL verwenden.
Wie erkenne ich hochwertiges natives Olivenöl extra?
Leider kennen die meisten nicht den Erzeuger des Olivenöls, was für die Qualitätseinschätzung günstig wäre. Folgende Hinweise helfen aber dabei:
Hochwertiges natives Olivenöl extra erkennt man an drei Schlüsselmerkmalen: Erstens am Säuregrad unter 0,8 %(idealerweise ≤0,3 %) und der Angabe „nativ extra“ oder „extra vergine“. Zweitens an einer frisch-fruchtigen Note (z. B. Gras, Artischocke) und leicht pfeffrigem Nachgeschmack (Zeichen für Polyphenole). Drittens an Transparenz durch Herkunftsangabe, Erntedatum und ggf. PDO-/Bio-Siegel – billige Mischöle verschweigen diese oft.
Ein einfacher Test: Gutes Öl hinterlässt im Mund ein leichtes Kratzen im Hals (Oleocanthal) und riecht nach frisch gemähtem Gras. Ranzige oder muffige Noten deuten auf schlechte Qualität hin.
Letzte Aktualisierung: 22. Juli 2025