Rio-Antirrio Brücke

Die Rio-Antirrio-Brücke, offiziell Charilaos Trikoupis-Brücke genannt, die den Golf von Korinth in Griechenland überspannt. Sie verbindet die Städte Rio nahe Patras auf dem Peloponnes und Antirrio auf dem Festland. Die Brücke ist nach Charilaos Trikoupis benannt, einem bedeutenden Politiker und Premierminister Griechenlands im späten 19. Jahrhundert.

Die Rio-Antirrio-Brücke ist eine Schrägseilbrücke. Die insgesamt 2,90 km lange Brücke besteht aus der 2,25 km langen Hauptbrücke über dem Meer, die restliche Länge ist auf beiden Seiten über dem Festland verteilt. Sie ist eine der längsten Schrägseilbrücken der Welt. Die Brücke wurde zwischen 1998 und 2004 erbaut, um die Verkehrsverbindung zwischen dem Peloponnes und dem Festland zu verbessern.

Die Rio-Antirrio-Brücke gilt als technisches Meisterwerk und eine der herausragendsten Ingenieurleistungen Griechenlands. Der Bau war eine technische Herausforderung aufgrund der komplexen geologischen und geografischen Bedingungen der Region. 

Die technischen Besonderheiten der Brücke:

• Die Region um den Golf von Korinth ist seismisch aktiv, was bedeutet, dass die Brücke erdbebensichere Eigenschaften aufweisen musste. Die Brücke wurde unter Berücksichtigung dieser Bedingungen entworfen und gebaut, um starken Erdbeben (sogar bis Stärke 7 auf der Richterskala) standzuhalten.
• Aufgrund der tiefen und weichen Meeresböden mussten die Brückenpfeiler besonders tief gesetzt werden, um die Stabilität der Brücke zu gewährleisten. 
• Die Brücke befindet sich in einem Gebiet mit starken Strömungen und Gezeiten. Daher wurden hydraulische Technologien implementiert, um die Auswirkungen von Strömungen und Schiffsverkehr auf die Brücke zu minimieren.
• Die Brücke muss starken Winden widerstehen können, die in dieser Küstenregion auftreten können. Das Design der Brücke und die Auswahl der Materialien wurden auf maximale Windresistenz ausgelegt.
• Obwohl die Brücke hauptsächlich auf Funktionalität und Haltbarkeit ausgelegt ist, wurde auch viel Wert auf ästhetische Elemente gelegt. Sie soll sich harmonisch in die Landschaft einfügen und ein markantes architektonisches Merkmal darstellen.
• Die Pylonen der Brücke sollen einem Aufprall, auch von größeren Schiffen, standhalten. 

Die Rio-Antirriio-Brücke hat die Reisezeit zwischen dem Peloponnes und dem Festland erheblich verkürzt. Sie verfügt über zwei Fahrstreifen plus Standspur sowie ein Fußgänger- und Radweg in beide Richtungen.

 Vor dem Bau der Brücke mussten Fahrzeuge eine Fähre nutzen, um den Golf von Korinth zu überqueren. Die Brücke hat die wirtschaftliche Entwicklung der Region gefördert und den Tourismus erleichtert. Jedoch wird auch heute noch die Fähre gerne genutzt.

Viele weitere Informationen, wie auch die Preise für die Überfahrt gibt es auf der Website von GEFIRA S.A. allerdings nur in Englisch oder Griechisch.