Methoni und die venezianische Fesstungsanlage
Panoramafoto von Methoni von der Burg aus aufgenommen
Methoni (Μεθώνη) ist eine malerische Küstenstadt im Südwesten des Peloponnes in Griechenland. Sie befindet in der Region Messenien und ist insbesondere für ihre historische Festung bekannt.
Die Stadt liegt am Ionischen Meer und bietet spektakuläre Ausblicke auf das azurblaue Wasser und die umliegenden Hügelketten. 58 km südwestlich von Methoni befindet sich das Calypsotief, mit 5109 m die tiefste Stelle des Mittelmeers. Etwa 3 km südlich vor der Küste ist die Insel Sapientza zu finden. Bootstouren bringen Interessierte dorthin.
Der Ort selbst mit seinen etwas mehr als 1000 Einwohnern hat einen traditionellen Charme mit engen Gässchen, historischen Gebäuden und neoklassischen Villen.
Der Strand von Methoni
Die Bucht von Methoni bietet den Hauptstrand der Stadt. Dieser Sandstrand erstreckt sind über mehrere Kilometer und beginnt unmittelbar unter der Burganlage. Wie fast alle Strände auf dem Peloponnes ist das Wasser auch hier kristallklar. Die Kulisse aus grünen Hügeln und Felsformationen sind ein malerischer Hintergrund beim Strandbesuch. Hier können Besucher sonnenbaden, schwimmen und verschiedene Wassersportarten wie Schnorcheln oder Kajakfahren ausüben.
Alles in allem ist Methoni ein idyllisches Reiseziel mit einer reichen historischen Vergangenheit, atemberaubender Landschaft und einer entspannten Atmosphäre am Meer. Der Tourismus hält sich trotzdem in Grenzen. Große Hotelanlagen sind hier nicht zu finden.
Strand von Methoni am Campingplatz
Methoni bietet zudem eine Vielzahl von Restaurants, Tavernen und Cafés, in denen man die traditionelle griechische Küche in vielen Varianten genießen kann, so z. B. frischen Fisch, Olivenöl, Käse und lokale Weine. Einige der ansässigen Restaurants sind an der großen Platia nahe am Meer zu finden. Weitere sind im Ort verteilt und eine Suche durch die Gassen lohnt sich!
Platia in Methoni im Sommer bei Nacht
In der Hauptsaison wird abends auch die Hauptgasse für Fahrzeuge gesperrt, was zur gemütlichen Atmosphäre beiträgt. Gelegentlich (meist am Wochenende) gibt es hier vereinzelt auch mal Live-Musik in einer Taverne.
Obere Gasse mit Restaurants im Sommer
Geschichte von Methoni
Wegen seiner militärisch günstigen Lage mit dem natürlichen Hafen hat Methoni, wie viele Orte in der Region, eine bewegte Geschichte.
Antike Geschichte: Methoni, früher bekannt als Mothone, war eine wichtige Stadt schon in der Antike. Es wird angenommen, dass die Stadt von den Spartanern gegründet wurde. Während des Peloponnesischen Krieges spielte Methoni eine Rolle in den Konflikten zwischen Sparta und Athen.
Byzantinische Ära: Nach dem Untergang des antiken Griechenlands wurde Methoni ein wichtiger Teil des Byzantinischen Reiches. Die Stadt war strategisch wichtig aufgrund ihrer Lage an der Südwestküste der Peloponnes und ihrer Hafenfunktion.
Venezianische Herrschaft: Im Mittelalter wurde Methoni von den Venezianern erobert und war Teil der venezianischen Seerepublik. Die Venezianer bauten eine beeindruckende Festung, um die Stadt zu verteidigen, die heute noch steht und ein Wahrzeichen der Region ist. Zusammen mit der Festung von Koroni wurden die beiden Burganlangen als die beiden Augen von Venedig bezeichnet.
Osmanische Herrschaft: Ende des 15. Jahrhunderts eroberten die Osmanen Methoni und hielten die Stadt bis auf eine kurze Phase dazwischen für mehrere Jahrhunderte besetzt. Während dieser Zeit verlor die Stadt jedoch an Bedeutung als Handelszentrum.
Neuzeitliche Geschichte: Im griechischen Unabhängigkeitskrieg wurde die Stadt 1825 verwüstet, aber 1827 durch französische Truppen befreit und an Griechenland übergeben. Der heutige Ort Methoni wurde dann außerhalb der Festungsmauern errichtet und zieht nun Touristen aus der ganzen Welt an, die die beeindruckenden Ruinen erkunden möchten.
Die venezianische Festung von Methoni
Die Burganlage, auch bekannt als das Kastro von Methoni, ist eine beeindruckende Festung aus dem 13. Jahrhundert und die Sehenswürdigkeit im Ort.
Sie wurde von den Venezianern während ihrer Herrschaft über die Region erbaut und ist eines der bedeutendsten historischen Denkmäler des Landes.
Die Burg erstreckt sich über eine Fläche von etwa 30.000 Quadratmetern und ist von äußerst massiven Mauern umgeben, die in das Meer hinausragen. Sie ist auf einer Landzunge errichtet worden, um einen strategisch günstigen Standort zu bieten und die Stadt Methoni zu verteidigen.
Im Inneren der Burg gibt es zahlreiche gut erhaltene Gebäude, darunter Kirchen, Wohnhäuser, Magazine und eine beeindruckende Zisterne. Der Hauptteil der Festung besteht aus einem großen Binnenhof, der von zahlreichen Türmen und Verteidigungswerken umgeben ist. Besonders markant ist der am südlichen Ende der Anlage errichtete achteckige Turm Bourtzi, der als eigene kleine Festung angelegt war. Zeitweise wurde er auch als Gefängnis zweckentfremdet. Die venezianische Architektur ist gut erkennbar, mit charakteristischen Merkmalen wie Rundbögen, Spitzbögen und gotischen Stilelementen.
Burganlage von Methoni
Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Kontrolle über die Burg mehrmals, von den Venezianern zu den Osmanen und später zu den Griechen. Jede dieser Kulturen prägte die Festung auf ihre eigene Weise, was zu einem interessanten Mix aus architektonischen Stilen und Einflüssen führte.
Das Castle von Methoni ist heute ein beliebtes Ziel für Touristen, die die reiche Geschichte und Architektur der Region erkunden möchten. Es gibt einen kleinen Eintrittspreis für den Zugang zur Burg, der jedoch gut investiert ist, um die beeindruckende Architektur, die malerische Aussicht auf das Meer und die historische Bedeutung dieses Denkmals zu erfahren. Ein kleines Museum innerhalb der Burg präsentiert Artefakte und Informationstafeln über die Geschichte der Festung.
Alles in allem ist die venezianische Burg von Methoni ein lohnendes Ziel für einen Besuch und bietet auch durch ihre Lage am Meer ist die Burg ein perfektes Fotomotiv.
Öffnungszeiten der Burganlage:
1. November – 31. März
täglich von 8.30 – 15.30
1. April – 31. August
täglich 8.00 – 20.00
1. September – 31. Oktober
8.00 – Sonnenuntergang
Dienstags geschlosssen – Eintritt: 3,– Euro
Hier einige Bilder von der Burganlage
Und noch ein Video mit der Festung von Methoni von oben
Seeschlacht von Methoni vom 30. April 1825
Ein besonderer lokaler Feiertag ist der 30. April. An diesem Tag im Jahre 1825 zerstörte Andreas Miaoulis, Admiral der griechischen Flotte, trotz militärischer Unterlegenheit einen Teil der ägyptische Flotte. Die restlichen Schiffe verließen dann die Bucht von Methoni, um der vollständigen Zerstörung zu entgehen.
Viele Einwohner*innen und auch interessierte Gäste aus dem In- und Ausland treffen sich am Denkmal zu Ehren und zum Gedenken der Gefallenen auf dem Gregorios-Episkopos-Platz. Nach einem Gedenkgottesdienst finden sich alle Teilnehmenden am Meer der Bucht von Methoni ein. Hier findet dann der Höhepunkt der Veranstaltung statt. Es wird die Verbrennung der ägyptischen Flotte nachgestellt, indem ein kleines Schiff in Brand gesetzt wird. Das Ganze findet mit entsprechender musikalischer Untermalung und einer Lichtshow zu Füßen der Burg statt. Zum Abschluss gibt es dann noch ein Feuerwerk zu sehen.
2024 wurde die Feier auf den 6. Mai verschoben.
Letzte Aktualisierung: 24. August 2024