Pylos

Im Südwesten des Peloponnes in der Region Messenien an der Bucht von Navarino liegt die lebendige Hafenstadt Pylos mit seinen rund 2300 Einwohnern. Der Ort ist eine typische griechische Kleinstadt und in den Vormittagsstunden sehr lebhaft. Hier machen viele Einheimische und Touristen dann ihre Besorgungen, nicht nur für den täglichen Bedarf. Zwischendurch in einer der Tavernen oder Kafenions an der Platia, dem Hauptplatz, unter den großen Platanen sitzend einen Drink nehmen oder ein Meze essen und dabei dem Treiben rundherum zuzusehen, das hat was. Für historisch Interessierte hat Pylos einiges zu bieten. Eine beliebte Attraktion ist die gut erhaltene Burg Neokastro.

Hafenstadt Pylos

Pylos hat einige Hotels und Ferienunterkünfte, wird aber meist von Tagesbesuchern angesteuert. Die vielen Restaurants am Hafen sind aber auch in den Abendstunden sehr beliebt. Für Urlaubsgäste, die ihren Badeurlaub hier verbringen möchten, ist der Ort nicht so geeignet. Dafür gibt es in der Umgebung aber viele schöne Sandstrände. Ein Fahrzeug ist  erforderlich.

Die Kleinstadt liegt am südlichen Ende der Navarino-Bucht. Durch die zum offenen Meer hin langgestreckte Insel Sfaktiria ist die Bucht geschützt und wurde schon in früheren Zeiten als Ankerplatz sehr geschätzt. Im Hafen liegen heute meist unterschiedlich große Motor- und Segeljachten. Gerade bei rauem Wetter ist es eine gute Zuflucht.

Die Bucht von Navarino ist bekannt durch die Seeschlacht von 1827. Viele der damals zerstörten Schiffe liegen auf Grund. Es werden Bootsouren mit Glasbodenschiffen angeboten. Die Fracks der Schlacht können damit heute besichtigt werden.

Glasbootenschiff im Hafen von Pylos

Pylos liegt, wie auf den Fotos zu sehen ist, auf einem Hügel. Durch viele kleine Gassen läßt sich der Ort zu Fuß erkunden. Die Treppen der Gassen sind meist recht steil, aber da es immer wieder einen schönen Blick auf den Ort und die Landschaft gibt, lohnt sich der Aufwand.

Gasse in Pylos

Infrastruktur von Pylos

Als Zentrum der Region gibt es eine Busstation. Von hier aus sind die Dörfer in der Nachbarschaft zu erreichen und auch die Strecke nach Kalamata wird von hier aus bedient. Die Busstation (ist als solche nicht unbedingt zu erkennen) befindet sich an der Platia bei der dortigen Tankstelle.

In Pylos gibt es eine Menge Geschäfte für die alltäglichen Dinge. Aber auch darüber hinaus läßt sich in Pylos vieles mehr einkaufen. Hier eine kleine Liste, was alles im Ort zu finden ist:
Eine Polizeistation, mehrere Banken, Apotheken, Arzt- und Zahnarztpraxen, Tierarzt, Baumarkt, Schmuckläden, Immobilienmakler, Handys und Prepaidkarten, Computerzuhör, Anglerbedarf, große und kleine Haushaltsgeräte und einiges mehr.

Die alte und die neue Burg von Pylos

Neokastro – die neue Burg

Die Festung ist eine der besterhaltenen Burgen von Griechenland. Sie besteht aus einer großen umfassenden Mauer, die den Hauptkern der Siedlung schützt, und einer zweiten kleineren, sechseckigen Umfriedung, eine Art innere zweite Burg in der äußeren Burg.  Die Mauern sind beeindruckend dick, sodass sie Kanonenfeuer standhalten konnten und wurden außerdem durch robuste Bastionen zum Meer hin verstärkt.  Am höchsten Punkt der Burg befindet sich die Akropolis (die innere Burg), verstärkt durch einen wasserlosen Graben und fünf viereckige Bastionen mit fast sechzig Kanonen in den Stadtmauern.

Das Neokastro wurde 1573 von den Türken erbaut, um die wichtige Handelsroute auf dem  Seeweg zwischen Ost und West zu kontrollieren. Von 1686 – 1715 stand die Festung unter  venezianischer Herrschaft. Im Jahr 1715 geriet sie erneut unter türkische Herrschaft und wurde 1770 von den Brüdern Orlow besetzt. 1821 befreiten die Griechen Neokastro und mussten sie 1825, nach großem Widerstand an Ibrahim Pascha übergeben. In der großen Schlacht in der Navarino-Bucht wurde dessen Flotte am 20. Oktober 1827 von den Streitkräften Großbritanniens, Frankreichs und Russlands vernichtend geschlagen und die Burganlage war endgültig befreit. Nach 1830 wurde außerhalb der Mauern die neue Stadt mit dem Namen „Pylos“ errichtet. Die Burg wurde nach und nach verlassen und ihre Akropolis wurde bis 1941 als Gefängnis genutzt.

Kirche der Verklärung Christi des Erlösers

Kirche der Verklärung Christi des Erlösers

Kirche der Verklärung Christi des Erlösers - innen

Kirche der Verklärung Christi des Erlösers – innen

Im Inneren der Burg sind Dauerausstellungen untergebracht. Das neue Archäologische Museum von Pylos befindet sich im Erdgeschoss des Maizonos-Gebäudes. In der „Makrigianni-Bastion“ gibt es eine Ausstellung zu Meeresantiquitäten.

neokastro-pylos-museum-pascha-gebaeude

Palaiokastro – die alte Burg

Palaiokastro oder Palaio Navarino wurde im 13. Jahrhundert n. Chr. von den Franken im Gebiet des antiken Korifasio, der alten Kreisstadt von Pylos, erbaut. Spätere Erweiterungen der Festung erfolgten auch durch Venezianer und Türken. Es befindet sich an der Nordseite der Navarino-Bucht nahe am Divari Strand und thront imposant auf einer Felsformation oberhalb der Nestor Höhle. Von hier aus hast du einen beeindruckenden Blick über die gesamte Landschaft und die Bucht von Voidokilia.

Palaiokastro Navarino

Die Burganlage galt als nahezu uneinnehmbar. Durch die Lage war der Sykia-Pass (eine der beiden Einfahrten in die Bucht von Navarino), die Meerenge zwischen der Insel Sfaktiria und dem Palaiokastro, von Feinden kaum zu nutzen.

Wegen seiner strategisch wichtigen Lage  spielte die Festung in allen Schlachten rund um Pylos eine führende Rolle. Erst als sie zugunsten der neueren Burg (Neokastro) aufgegeben wurde, nahm sie eine untergeordnete Rolle an.

Palaiokastro Pylos Eingang

Palaiokastro Pylos Eingang

Die alte Burg ist auf zwei Wegen zugänglich:
– Von Gialova führt eine Straße zwischen der Divari Lagune und der Navarino Bucht hindurch. Dieser bis ans Ende folgen. Dort stehen auch Hinweisschilder. Links am Berg entlang führt ein Pfad hinauf zur Burg. Der Eingang ist nicht ungefährlich, da Teile der Burgbefestigung herunterfallen könnten (s. Foto oben), sodass der Zugang nicht gestattet sein soll.
– Von der Ochsenbauchbucht bergan durch die Dünen Richtung Höhle des Nestor und daran vorbei weiter hoch. Es ist teilweise etwas steil, aber es sind an einigen Stellen Drahtseile angebracht, die den Aufstieg erleichtern. Schwindelfreiheit und etwas Abenteuerlust sind hilfreich. Oben angekommen, ist an einer Stelle ein Loch in der Burgmauer, was den Zutritt ermöglicht. 

Palaiokastro Navarino Burgmauer

Letzte Aktualisierung: 25. April 2024


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