Mit dem Wohnmobil auf dem Peloponnes
Der Peloponnes – im Süden des griechischen Festlands gelegen – ist eine wahre Schatztruhe für kulturinteressierte, naturverbundene und freiheitsliebende Reisende. Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, erlebt eine unvergleichliche Mischung aus antiker Geschichte, traumhaften Küstenlandschaften, ursprünglichen Dörfern und herzlicher Gastfreundschaft. Diese Halbinsel, die durch den Kanal von Korinth vom Festland getrennt wird, vereint alles, was Griechenland ausmacht – auf kompaktem Raum und doch mit viel Tiefe.
Warum der Peloponnes ideal für Wohnmobil-Reisen ist?
Der Halbinsel Peloponnes ist wie gemacht für eine Rundreise mit dem Wohnmobil. Abseits der großen Touristenströme findet man hier Ruhe, Ursprünglichkeit und eine große landschaftliche Vielfalt – von kargen Bergen über grüne Täler bis zu tollen Küstenlandschaften. Die Ostküste ist meist felsig mit kleinen Buchten, während die Westküste viele, oft sehr lange Sandstrände bietet. Viele Straßen verlaufen direkt am Meer, und du wirst mit vielen beeindruckenden Aussichten belohnt.

Blick auf die Bucht von Limeni bei einer Tour durch die Mani
Die Straßen sind in der Regel gut befahrbar und führen durch spektakuläre Kulissen. Zudem ist die Region weniger stark besiedelt, was das Parken und Übernachten mit dem Wohnmobil deutlich vereinfacht als in vielen anderen Teilen Europas. Hinzu kommt die große Akzeptanz von Campingfahrzeugen: Die Griechen gelten als besonders gastfreundlich gegenüber Reisenden, auch jenen im Camper.
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Die Anreise mit dem Wohnmobil
Die bequemste Anreise zum Peloponnes erfolgt mit der Fähre von Italien. Die wichtigsten Verbindungen bestehen ab:
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Ancona → Patras
- Venedig → Patras
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Bari → Patras
- Brindisi → Patras
Die Fähren machen in der Regel einen Zwischenstopp in Igoumenitsa.
Hinweis: Der beliebte Service Camping an Bord wird leider ab 2025 nicht mehr angeboten.
Eine andere Einreisemöglichkeit besteht über den Landweg nach Griechenland, also über den Balkan. Es sind einige Grenzübergänge zu bewältigen, was je nach Jahreszeit zu erheblichen Wartezeiten führen kann. In den vergangenen Jahren erhöhte sich die Zahl der Camper, die über Albanien anreisen. Das Land ist noch sehr ursprünglich, auch wenn mittlerweile viel in die Infrastruktur investiert wurde. Es gibt fast ausschließlich positive Berichte.
Einreisebestimmungen
Für EU-Bürger genügt bei der Reise mit der Fähre ein gültiger Personalausweis oder Reisepass. Für deutsche Minderjährige unter 18 Jahren, die alleine, in Begleitung von nicht erziehungsberechtigten Erwachsenen oder mit nur einem Elternteil reisen, ist die Mitnahme einer amtlich beglaubigten Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten oder des nicht mitreisenden Elternteils vorgeschrieben (da bin ich nie nach gefragt worden). Bei Reisen in Begleitung von nicht erziehungsberechtigten Erwachsenen soll auch die Reiseroute enthalten sein.
Wer über den Landweg anreist, verlässt zeitweise die EU und benötigt zusätzliche Unterlagen. Es wird auf jeden Fall der Reisepass und der internationale Versicherungsnachweis (grüne Versicherungskarte) benötigt.
Die beste Reisezeit
- Frühjahr (April–Juni): Ideal zum Wandern, Besichtigen und Genießen der Natur. Angenehme Temperaturen, blühende Landschaft.

Frühlingsstimmung auf dem Peloponnes
- Herbst (September–Oktober): Warmes Meer, reife Oliven und Trauben, entspannte Stimmung.
- Sommer (Juli–August): Sehr heiß, dafür lebendige Atmosphäre an den Stränden und in den Orten.
- Winter (November–März): In Griechenland zu überwintern wird immer beliebter. An der Küste ist es mild, aber kalt im Gebirge. Viele Campingplätze sind geschlossen. Jedoch haben einige Campingplätze diese neue Einnahmequelle entdeckt und haben ganzjährig geöffnet. In den höheren Regionen schneit es auch häufiger und dort sind Schneeketten dann vorgeschrieben.
Stellplätze, Camping & Freistehen
Der Peloponnes bietet eine Vielzahl an Campingplätzen – viele davon direkt am Strand, mit Schatten spendenden Olivenbäumen und oft familiärer Atmosphäre. Die Preise liegen zwischen 20 und 30 € pro Nacht.
Freistehen, andere sagen Wildcampen, ist in Griechenland grundsätzlich verboten. Außerhalb der Saison (und außerhalb von Nationalparks) wird es oft geduldet, solange man sich respektvoll verhält: kein Müll, keine Stühle auf öffentlichen Plätzen, Rücksicht auf Einheimische. Auch in der Nähe von geöffneten Campingplätzen kann es zu Problemen kommen.
Tipps zur Suche nach Plätzen:
Liste aller Campingplätze auf dem Peloponnes, nach Regionen unterteilt.
Die App Park4Night mit Stellplatztipps und weiteren Informationen.

Stellplatz in Porto Kagio im Süden der Mani bei einer Taverne
Straßen- und Verkehrsverhältnisse
Die Hauptstraßen auf dem Peloponnes sind größtenteils als gut zu bezeichnen. Besonders in abgelegenen Regionen können die Straßen aber sehr eng werden. In ländlichen Regionen sind Tiere aller Art auf der Fahrbahn keine Seltenheit. Von Ziegen- und Schafherden über frei laufende Hunde und Katzen, Schildkröten, Igeln bis zu Schakalen und Wildschweinen ist alles anzutreffen. Unfälle geschehen aber kaum.

Ziegenherde auf einer einsamen Straße in der bergigen Straße im Inneren des Peloponnes
Die Verkehrsregeln sind in Griechenland fast gleich zu anderen Staaten der EU. Bei den einheimischen Verkehrsteilnehmern hat man schon mal den Eindruck, dass Verkehrszeichen und Fahrbahnmarkierungen eher Empfehlungen als Regeln sind. Aber keine Angst, du gewöhnst dich schnell an die Fahrweise und nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung macht das Fahren in Griechenland dann auch Spaß.
Die Hinweisschilder zu den Orten sind meist sowohl auf Griechisch als auch in lateinischen Buchstaben geschrieben, aber ein paar Kenntnisse von der griechischen Sprache können in einsameren Gegenden schon mal nützlich sein …
Rundreise mit dem Camper auf dem Peloponnes
Eine Routenempfehlung zu geben, ist nicht einfach. Es gibt so viele sehenswerte Stellen, sodass hier nicht alle genannt werden können. Die hier vorgestellte Auswahl erhebt also keinen Anspruch auf Vollständigkeit und hängt natürlich auch von den individuellen Vorlieben ab. Trotzdem folgt nun eine Karte mit einer Auswahl von besonders besuchenswerten Stellen.

Die auf der Karte aufgeführten Orte werden nur kurz beschrieben, und hier findest du jeweils einen Link zu umfangreicheren Beschreibungen. Sie sind im Uhrzeigersinn aufgeführt und könnten solch eine Route mit dem Wohnmobil auf dem Peloponnes sein. Sicherlich sind nicht alle hier aufgeführten Orte bei einem Urlaub mit dem Camper zu besichtigen, aber vielleicht lässt sich so gut eine eigene Route zusammenstellen.
Patras: Die große Hafenstadt im Norden des Peloponnes ist für viele der Ausgangspunkt für Rundreisen. Der Karneval in Patras ist weit über die Region hinaus bekannt und berühmt. Mehr zu Patras …
Kalavryta: Eine Fahrt mit der Zahnradbahn (Odontotos) vom Golf von Korinth in den Ort ist ein besonderes Erlebnis. Das Wintersportgebiet ist in Griechenland bekannt. Mehr zu Kalavryta …
Korinth: Beliebtes Fotomotiv ist der Kanal von Korinth. Die Festungsanlage von Akrokorinth ist nur wenige Kilometer entfernt. Mehr zu Korinth …
Epidauros: Das antike Amphitheater besticht nicht nur optisch, sondern insbesondere durch seine Akustik und wird noch heute für Schauspielaufführungen genutzt. Mehr zu Epidauros …
Nafplio: Die erste Hauptstadt des unabhängigen Griechenlands ist, mit seinem idyllischen Zentrum, ein gerne besuchtes Reiseziel. Hier treffen Geschichte und Moderne sympathisch zusammen. Mehr zu Nafplio …
Monemvasia: Der Ort auf der imposanten Felseninsel sollte bei der Routenplanung nicht fehlen. Die charmant restaurierte Altstadt ist ein gerne besuchtes Ziel im Südosten des Peloponnes. Mehr zu Monemvasia …
Elafonisos: Deine kleine Insel (nur eine kurze Überfahrt mit der Fähre) besticht mit ihrer Simos-Beach, einem Strand mit feinem Sand, in vielen Farben leuchtendes Wasser und Südseecharakter. Mehr zu Elafonisos …
Gythio: Charmante Hafenstadt im Süden des Peloponnes mit mehreren langen Sandstränden in der Umgebung. Am langen Sandstrand Mavrovouni befinden sich drei Campingplätze. Ein guter Ausgangspunkt für Touren in die Mani. Nun der Küstenstraße folgend sind die meisten der folgenden Orte zu erreichen. Mehr zu Gythio …
Vathia: Ein typisches Dorf in der Mani mit den typischen Wohntürmen. Ein beliebtes Fotomotiv für die Architektur der Region. Mehr zu Vathia …
Areopoli: Ein Abstecher in die Hauptstadt der Mani ist lohnenswert. Sie gilt als eines der schönsten Dörfer auf dem Peloponnes. Mehr zu Areopoli …
Kardamyli: Schöner Ort mit gut restaurierten Steinhäusern. Bekannt durch das internationale Jazz-Festival, welches jährlich im Mai stattfindet und über viele Tage lang dauert. Mehr zu Kardamyli …
Mistras: Die beeindruckende byzantinische Ruinenstadt in der Nähe von Sparta auf dem Peloponnes, die mit ihren gut erhaltenen Kirchen, Palästen und Klöstern ein faszinierendes Zeugnis mittelalterlicher Kultur und Geschichte bietet. Mehr zu Mystras …
Kalamata: Die lebendige Stadt im Süden des Peloponnes, bekannt für ihre köstlichen Oliven, ihre charmante Altstadt und die malerische Lage zwischen Meer und Bergen. Die Fahrt von Sparta nach Kalamata durch das Tayetos-Gebirge ist ein beeindruckendes Erlebnis und sollte bei einer Rundreise auf dem Peloponnes eingeplant werden. Mehr zu Kalamata …
Koroni: Die charmante Hafenstadt im Südwesten des Peloponnes bietet neben langen Sandstränden eine gut erhaltene Burganlage und eine gemütliche Uferpromenade. Mehr zu Koroni …
Methoni: Die mächtige Festung ist von Weitem schon zu sehen. Sie diente im Frühjahr 2025 als einer der Drehorte für den neu entstehenden Film „The Odyssee“ von Christopher Nolan, der aber erst im Juli 2026 in den Kinos zu sehen sein wird. Die unterhalb der Burg liegende Platia mit seinen Restaurants ist ein beliebter Treffpunkt nicht nur am Abend. Mehr zu Methoni …
Ochsenbauchbucht (Voidokilia): Einer der beliebtesten und auch schönsten Strände auf dem Peloponnes, umgeben von einer Dünenlandschaft. Oberhalb liegt die Nestor-Höhle, die einen tollen Ausblick auf die Bucht und die Umgebung bietet. Wer von Methoni die Bucht besucht, sollte einen Zwischenstopp in der Hafenstadt Pylos mit der Bucht von Navarino einplanen. Mehr zur Ochsenbauchbucht …
Antikes Messene: Die Ausgrabungsstätte ist ein beeindruckendes Zeugnis antiker Architektur und touristisch bisher nicht so stark frequentiert. Die gut erhaltenen Ruinen lassen noch vieles erkennen! Mehr zu Messene …
Dimitsana: Ein typisches Bergdorf (es steht hier beispielhaft für andere in der Region) im Inneren des Peloponnes. Es gibt in der Umgebung gute Wandermöglichkeiten, wie z. B. einen Besuch des Klosters Prodromou. Mehr zu Dimitsana …
Olympia: Die Ausgrabungsstätte ist wohl die bekannteste in Griechenland und erfreut sich einer Vielzahl von Besuchern, besonders in der Hauptsaison. Für Camper: Es befinden sich zwei Campingplätze in der Nähe. Mehr zu Olympia …
Amaliada: Nicht so bekannt wie viele andere Orte auf dem Peloponnes, aber mit einer schönen Innenstadt und einem beeindruckend großen Wochenmarkt. In der Nähe gibt es einige Campingplätze, sodass sich der zentrale Ort der Region für einen Tagesausflug eignet. Mehr zu Amaliada …
Fazit
Der Peloponnes ist ein ideales Ziel für alle, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind und Griechenland jenseits der ausgetretenen Pfade erleben möchten. Von antiken Monumenten über einsame Buchten bis hin zu abgelegenen Bergdörfern – hier ist alles möglich. Die Menschen sind herzlich, die Natur vielfältig und die Freiheit, jederzeit anzuhalten, wo es einem gefällt, macht diese Reiseform besonders reizvoll.
Letzte Aktualisierung: 22. April 2025